Im ältesten Teil des zeitgleich mit dem Schloss erbauten Gebäudes befand sich die Brauerei des Reichsgrafen Otto von Schwerin. Dokumentiert ist die Übernahme von Patenschaften im Kirchenbuch der Stadtkirche durch den auf Hofbrauer Hans Dabergotz im Januar 1659. 1671 erwarb Otto von Schwerin eine neue kupferne Pfanne für seine Brauerei. Das Inventarverzeichnis der königlich preußischen Amtsdomäne belegt im Jahr 1728 die Produktion einer Schnapsbrennerei in diesem Gebäude.
Brauen und Brennen - Feste feiern mit allen Sinnen.
Das sanierte Baudenkmal, dank umfangreicher Förderungen 2016 eröffnet, bietet neben der Brauerei mit seinem Sudhaus im Festsaal und der Schaubrennerei im Restaurant ein großes Spektrum von Veranstaltungsmöglichkeiten. Der Festsaal, der Kuppelsaal sowie die Sommerterrasse am Rande des zukünftigen Lustgartens verbindet historisches Ambiente mit modernem Design. Die deftig, kräftige Küche passt gut zu unseren Bieren und Schnäpsen. Regionale Produkte aus dem direkten Umfeld sowie die Verwendung ökologisch produzierter Frischeprodukte sind uns wichtig.
So wird unser Bier gebraut.
Sudhaus
15 hl, 1.500 l Bier je Sud.
Malzlager
Ausgesuchte Spezialmalze lagern hier: z.B. Pilsner, Münchner, Wiener, Cara Red, Cara Hell, Pale Ale u.a.
Schrotmühle (4 Walzen)
Das Malz wird geschrotet und per Schneckenförderer in die Maischpfanne gebracht.
Maischpfanne
Geschrotetes Malz wird mit Wasser vermischt. In 3 bis4 Stunden lösen sich bei unterschiedlichen Temperaturen (45 – 75°) aufgrund der enzymatischen Vorgänge Stärke und Eiweiße aus den Malzkörner. Das Endprodukt des Maischens sind u.a. vergärbare Malzzucker, aus denen später bei der Gärung zu je ca. 50% Alkohol und Kohlendioxid (CO2) gebildet wird.
Die Maische wird dann unterirdisch ca. 55 m in den Läuterbottich gepumpt.
Läuterbottich
Im Läuterbottich werden mittels eines siebartigen Bodens die Feststoffe von der Flüssigkeit abgetrennt. Spelzen und Treber bleiben am Boden des Bottichs liegen und dienen später zu Viehfutter oder auch zum Brotbacken (ca. 10% Treber).
Die ablaufende klare Flüssigkeit (Würze) wird in die Sudpfanne gepumpt, um dort gekocht zu werden.
Sudpfanne (Würzpfanne)
In der Sudpfanne wird die abgeläuterte Würze zum Kochen gebracht. Während des etwa 60-minütigen Kochprozesses wird der Hopfen zugegeben. Hiermit wird die Stammwürze für den Sud (Stammwürze z.B. 12,5% = 12,5 kg vergärbarer und nichvergärbarer Extrakt pro 100 l Wasser) und der Bitterstoffgehalt (BE) des späteren Bieres eingestellt. Durch das Kochen wird zum einen die Flüssigkeit sterilisiert, zum anderen wird das Eiweiß ausgefällt (Koagulation). Das vom Auswaschen der Läuterwürze überschüssige Wasser wird verdampft. Nach dem Kochen wird die Würze in den Whirlpool gepumpt.
Whirlpool
Durch den im Whirlpool durch tangentielles Einpumpen entstehenden Drall setzt sich der Trub (Eiweiß und ausgelaugte Hopfenpellets) ab. Anschließend wird die Würze im Wärmeaustauscher von 100°C auf Sortenabhängig 8° - 20°C abgekühlt.
ZKG (Zylindrisch Konischer Gärtank)
Ab hier wird aus der Würze Bier. Es wird jetzt ober- oder untergärige Hefe zugegeben. Die Hauptgärung dauert ca. 5 – 10 Tage und baut den vergärbahren Malzzucker auf ca. 3,5 - 4,5% ab. Nach Abkühlung des Jungbieres auf ca. 5° C wird die Hefe zur weiteren Verwendung geerntet. (Hefe vermehrt sich um das 3 fache)
Lagertank
Das Bier kommt nun zur Nachgärung und Reifung ca. 4 – 5 Wochen in den Lagertank. Hier wird über Spundung und Kühlung der CO 2 – Gehalt eingestellt und die Bierqualität erzielt.
Ausschanktank
Das fertige geprüfte Bier wird in die Steuergrenze gepumpt. (Ausschanktanks oder Fässer) Über Bierpumpen und die moderne Stickstoff (N 2) 30 % - und Kohlensäure (CO 2) 70 % Anlage werden die verschiedenen Biersorten zum Ausschank befördert.
Wärmeaustauscher
Heißwassertank
Schnelldampferzeuger
Ölfreier Luftkompressor
Begleitkühlung
Stickstofferzeuger
Bierpumpen
Biermengenzähler
Herzlichen Dank an die Firmen:
Die Brauereianlage mit einer Kapazität von 15 hl wurde errichtet von Apparatebau Nordhausen GmbH, Nordhausen.